Projekttage buchen
Im Rahmen unseres Projektes Kompetent in der Arbeitswelt bieten wir sechs verschiedene Projekttage an, die Schule kostenlos buchen können.
Zur Buchung nutzt bitte dieses Onlineformular auf der Website des Netzwerks für Demokratie und Courage:
Noch ein praktischer Hinweis: Wenn ihr gleich mehrere Projekttage für den gleichen Termin buchen möchtet, klickt am Ende des Formulars einfach auf „Abschicken und weiter Anfrage ausfüllen“, denn dann müsst ihr nicht alles mehrfach eingeben.
Projekttag A – Alles nur Bilder im Kopf?
Ein Projekttag zu Diskriminierung, von Rassismus betroffenen Menschen und couragiertem Handeln für Azubis und Schüler_innen.
Ziele
Die Teilnehmenden wissen, dass Menschen aufgrund von unterstellten Merkmalen zu Gruppen zusammen gefasst werden.
Die Teilnehmenden wissen, dass rassistische Bilder in der Gesellschaft verbreitet sind und wie sie verbreitet werden.
Die Teilnehmenden sind für die Auswirkungen rassistischer Diskriminierung sensibilisiert.
Die Teilnehmenden wissen um die verschiedenen Möglichkeiten couragiertem Handelns.
Die Teilnehmenden kennen unterschiedliche antirassistische Initiativen und Anlaufstellen.
Inhalt
Der Projekttag beginnt mit einem Gruppenspiel zu Assoziationen und Bildern der Teilnehmenden zu bestimmten Begriffen. Es wird veranschaulicht, dass viele Menschen ähnliche Vorstellungen über Objekte und auch Menschen teilen. Dies dient zur Einführung des Begriffs Diskriminierung. Den Teilnehmenden wird verdeutlicht, dass die geteilten Vorstellungen und Bilder, die es über Menschen(gruppen) gibt, oft mit Eigenschaften und Verhaltensweisen derer kombiniert und diese dann verbreitet werden. Aus diesen Unterstellungen folgen Ab- und Ausgrenzungen, also Diskriminierung. Dazu erfolgt ein Gruppenspiel, bei dem sich die Teilnehmenden in den Alltag von anderen Menschen mit unterschiedlichen Privilegien und Merkmalen hineinversetzen, um so Diskriminierung nachvollziehbar zu machen. Mehrere dieser Menschen erfahren Rassismus.
Daran anknüpfend schauen wir einem Film, in dem sich Betroffene von Rassismus zu ihrem Alltag äußern. Im Anschluss erarbeiten sich die Teilnehmenden, wie Rassismus in der Gesellschaft verbreitet ist und alltäglich reproduziert wird. In Folge diskutieren wir über Folgen von Rassismus und beschäftigen uns mit rassistischen Einstellungen ggf. auch denen der Azubis und Schüler_innen. Als Ausklang geben wir noch kurz Tipps zum Umgang mit zweifelhaften Posts in sozialen Netzwerken (Stichwort Fake-News).
Im Anschluss erfolgt der zweite Teil des Films: Jetzt benennen die Betroffenen ihre Wünsche an ein Zusammenleben. Wir stellen darauf aufbauend Initiativen vor, die sich genau diesen Themen widmen, um danach bei den Teilnehmenden anzusetzen und zu schauen, wo auch sie aktiv werden können – wir probieren couragiertes Handeln aktiv aus.
Ablauf
1. Stunde: Bilder über Bilder
2. Stunde: Alle gleich? Alle anders?
3. Stunde: Rassismus – um wen geht’s?
4. Stunde: Lasst uns reden
5. Stunde: Wir haben was dagegen
6. Stunde: Sei mutig!
Projekttag B – Das WIR macht den Unterschied!
Ein Projekttag zu Gerechtigkeit, Diskriminierung, Klassismus und solidarischem Miteinander.
Ziele
Die Teilnehmenden wissen, wie Diskriminierung aufgrund gesellschaftlicher Bilder funktioniert und wirkt.
Die Teilnehmenden kennen Aspekte der Diskriminierungsform Klassismus.
Die Teilnehmenden sind sensibilisiert für soziale Ungerechtigkeiten.
Die Teilnehmenden erkennen, dass ein solidarischens Miteinander erstrebenswert ist.
Die Teilnehmenden sind motiviert, sich in ihrem sozialen Umfeld für sich und die Bedürfnisse anderer zu engagieren.
Inhalt
Der Projekttag beginnt mit einer Annäherung an die Frage, was Gerechtigkeit ist, indem sich die Teilnehmenden zu verschiedenen Situationen positionieren und mit Ungerechtigkeiten in ihrem Alltag auseinandersetzen. Darüber wird im Anschluss Diskriminierung als besondere Form der Ungerechtigkeit hergeleitet.
Wie Diskriminierung funktioniert und wirkt erleben die Teilnehmenden spielerisch in der dritten Stunde über ein Planspiel. In der Republik Monolizien müssen die Teilnehmenden schwierigen, gesellschaftlichen Herausforderungen stellen und in unterschiedlichen Rollen ihre Interessen vertreten. In der inhaltlichen Auswertung werden sich die unterschiedlichen Rollen, die mit Vorteilen und Einschränkungen verknüpft sind, genauer angeschaut und deren Entwicklung bzw. Veränderung im Spielverlauf reflektiert. Abschließend dazu wird die erlebte Diskriminierung auf unterschiedlichen Ebenen in ihrem Zusammenhang betrachtet.
Klassismus als eine Diskriminierungsform, die auch im Planspiel eine tragende Rolle spielt, wird sich mit den Teilnehmenden anschließend über Bilder genähert. Der Fokus liegt hier auf den Aspekten Arbeit, Leistung sowie Entlohnung in Bezug auf soziale Anerkennung. Von Klassismus und anderen Diskriminierungsformen betroffene Menschen sind in ihren Möglichkeiten eingeschränkt, sodass zum Abschluss des Tages Solidarität als eine couragierte Handlungsmöglichkeit vorgestellt wird. Die Teilnehmenden erarbeiten hierzu anhand eines Memorys Möglichkeiten für eine gerechtere Gesellschaft.
Ablauf
1. Stunde: Vorhang auf – Einstieg ins Thema
2. Stunde: Ungerechtigkeiten im Alltag…
3. Stunde: …und im Planspiel – Willkommen in Monolizien
4. Stunde: Diskriminierung im Planspiel und im Alltag
5. Stunde: Alles für alle?! Gemeinsam kriegen wir das hin
6. Stunde: Solidarität muss praktisch werden!
Projekttag C – Das wird man wohl noch sagen dürfen
Ein Projekttag zum couragierten Handeln gegen Diskriminierung, menschenverachtende Einstellungen und Neonazis für Azubis und Schüler_innen.
Ziele
Die Teilnehmenden kennen den Begriff Diskriminierung und wissen, dass Diskriminierung durch die Konstruktion einer „Wir-Die“ Gruppe bei Machtasymmetrie zu Abwertung und Ungleichbehandlung führen kann.
Die Teilnehmenden kennen verschiedene Formen menschenverachtender Einstellungen und wissen, dass diese in der ganzen Gesellschaft verbreitet sind und wer jeweils betroffen ist.
Die Teilnehmenden sind für die Folgen neonazistischer Gewalt für die Betroffenen sensibilisiert und empfinden Empathie mit ihnen.
Die Teilnehmenden kennen Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten gegen Diskriminierung im Alltag und sind motiviert diese umzusetzen.
Die Teilnehmenden kennen verschiedene neonazistische und menschenverachtende Strömungen, Strategien und Ideologieelemente und erkennen den Zusammenhang zu menschenverachtenden Einstellungen in der Gesellschaft.
Die Teilnehmenden erkennen den Wert von Selbstorganisation, Solidarität und Gegenrede und sind motiviert und ermutigt, selbst aktiv zu werden.
Inhalt
Menschenverachtende Einstellungen und Diskriminierung sind – unbewusst oder bewusst – in der gesamten Gesellschaft verbreitet und haben für die von ihnen Betroffenen gravierende Folgen.
Im Projekttag wird zunächst der Zusammenhang zwischen Gruppen-Konstruktionen und Diskriminierung hergeleitet, um daran anknüpfend verschiedene menschenverachtende Einstellungen wie Rassismus, Sexismus und Homophobie zu thematisieren. Im Anschluss wird aufgezeigt, welche Folgen diese Einstellungen und Handlungen für die Betroffen haben, um schließlich gemeinsam mit den Teilnehmenden dagegen Handlungsmöglichkeiten im Alltag zu erarbeiten und erproben.
Danach beschäftigen sich die Teilnehmenden mit verschiedenen Gruppierungen und Neonazis, die diese menschenverachtenden Einstellungen ganz bewusst äußern, und lernen verschiedene gesellschaftswirksame Strategien erkennen, mit denen versucht wird, diese Weltanschauung in die Tat umzusetzen.
Abschließend lernen die Teilnehmenden verschiedene Organisationen und Initiativen kennen, die sich gegen menschenverachtende Einstellungen und Neonazis positionieren und werden motiviert Vergleichbares auch in ihrem Alltag umzusetzen.
Ablauf
1. Stunde: Begrüßung und Kennenlernen
2. Stunde: Bilder im Raum
3. Stunde: Betroffene berichten
4. Stunde: Was dagegen tun! Couragiertes Handeln im Alltag
5. Stunde: Von Neonazis und anderen menschenverachtenden Gruppierungen
6. Stunde: Es gibt nichts Gutes, außer wir tun es
Projekt Demokratie und Mitbestimmung (PDM)
Mit der Idee, Azubis und Schüler_innen demokratische Möglichkeiten der Mitbestimmung in Ausbildung und Betrieb näher zu bringen, wurde der Projekttag Demokratie und Mitbestimmung (PDM) entwickelt. Thematisch schlägt der PDM einen Bogen von der gesellschaftlichen Verteilung von Chancen und Reichtum hin zu einem lösungsorientierten Umgang mit Problemen in der Ausbildung und vereint damit diverse für den Lehrplan relevante Themen.
Ziel des PDM ist es, den Jugendlichen vorhandene Mitbestimmungsmöglichkeiten näher zu bringen und sie zu motivieren, diese Möglichkeiten aktiv zu nutzen. Die eingesetzten Methoden zur Vermittlung der Inhalte orientieren sich an den Jugendlichen und versprechen Abwechslung im Lernalltag.
Ablauf
1. Stunde: Begrüßung, Organisatorisches, Einstieg in das Thema
2. Stunde: Aufbau von Wirtschaft und Gesellschaft, Verhältnis von Arbeitgebern und Arbeitnehmer_innen, Lebens- und Zukunftsperspektiven, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften
3. Stunde: Arten und Inhalte von Tarifverträgen, Tarifautonomie, Entstehung von Tarifverträgen, Verteilung von Armut und Reichtum in Deutschland, Solidarität als Gegenstrategie zur Konkurrenz und als Grundprinzip von Gewerkschaften
4. Stunde: Struktur, Aufgaben und Ziele von Gewerkschaften, Sammlung, Präsentation und Strukturierung von Problemen der Azubis in der Ausbildung, Akteure der Problemlösung, handlungsorientierte Diskussion der einzelnen Schritte für Problemlösungen
5. Stunde: Interessenvertretung als Instrument der Mitbestimmung und als demokratisches Element in der Gesellschaft, Vertiefung der Problemlösungsmöglichkeiten, Diskussion zu gesellschaftlichen Debatten und Positionierungen der Arbeitgeberverbände und der Gewerkschaften
6. Stunde: Benennung von lokalen Möglichkeiten zum politischen und gewerkschaftspolitischen Engagement, Vermittlung von Ansprechpartner_innen, Evaluation und Auswertung des Projekttages.
Projekttag S – Alle gleich? Alle anders? Alles gut?
Ein Projekttag zu Geschlechterbildern, Betroffenen von und couragiertem Handeln gegen Sexismus für Azubis und Schüler_innen mit dem Ziel, dass die Teilnehmenden wissen, was Sexismus bedeutet, seine Auswirkungen kennen ihnen klar wird, wer davon betroffen ist. Sie sollen erkennen, dass ihre Persönlichkeitsentwicklung an weit verbreiteten gesellschaftlichen Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit orientiert ist und, dass Menschen selbstorganisiert und solidarisch gegen Diskriminierung von Frauen und LSBTI gekämpft haben. Sie erlernen Handlungsmöglichkeiten gegen sexistische Diskriminierung im Alltag.
Nach dem organisatorischen und spielerischen Einstieg in den Projekttag tauschen sich die Teilnehmenden über Vorstellungen von und Erwartungen an Frauen und Männer bzw. Weiblichkeit und Männlichkeit aus. In einem Quiz erfahren die Teilnehmenden, dass diese Vorstellungen und Erwartungen reale Konsequenzen hinsichtlich sozialer Ungleichbehandlung und materieller Ungleichheit nach sich ziehen. Zusammengefasst wird dies durch einen Kurzinput, in welchen manche Aspekte und Betroffenengruppen von Sexismus benannt werden. Die Wirkweise dieser Diskriminierungsform wird auf drei Ebenen (individuell, gesellschaftlich und institutionell) mit Hilfe von Beispielen erläutert.
Inwiefern sich die persönliche Sozialisation an Bildern von Weiblichkeit und Männlichkeit orientiert (hat) und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Gruppe vorliegen, wird durch eine Einzelarbeit mit anschließendem Austausch erarbeitet. Hierzu werden Fragen zur Vergangenheit, zur derzeitigen Lebenswelt und zu Zukunftsplänen gestellt und anschließend ausgewertet, insofern die einzelnen Menschen es preisgeben möchten.
Ein weiterer Aspekt von Sexismus ist die Diskriminierung aufgrund der nichtheterosexuellen Orientierung. Dieses Thema wird mit einem Film aufgegriffen. Darin äußern sich junge Menschen über ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit den Reaktionen von heterosexuellen Menschen, auf ihr Coming-out.
Über den Tag werden Folgen für Betroffene von Sexismus gesammelt. Davon ausgehend wird nun das Eingreifen gegen sexistische Diskriminierung auf der individuellen Ebene ausprobiert. Hierzu dienen erlebte Situationen der Teilnehmenden oder mitgebrachte typische Alltagssituationen. Nicht nur am Tagesschaubild werden so den Folgen konkrete Handlungsmöglichkeiten entgegengesetzt.
Zum Schluss wird herausgearbeitet, dass Menschen damals wie heute für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen. Es werden Errungenschaften und Selbstorganisationen aus der Geschichte und neueren Zeit präsentiert. Die Teilnehmenden erfahren so, dass das, was heute selbstverständlich erscheint, oft hart erkämpft werden musste.
Abgeschlossen wird mit einer Tageszusammenfassung und Rückmeldungen zum Tag.
Ablauf
1. Stunde: Bilder in unseren Köpfen
2. Stunde: Gleich. Gleicher. Am Gleichesten?
3. Stunde: Bilder vom mir – was prägt mich?
4. Stunde: Einblicke in lesbische, bisexuelle und schwule Lebensrealitäten
5. Stunde: Couragiert Handeln – Wir können was tun.
6. Stunde: Gemeinsam mehr erreichen!