Fortbildung

Kinder- und Jugendbeteiligung selbstgemacht! – Eine Fortbildung für Multiplikator:innen in der kommunalen Kinder- und Jugendbeteiligung in Brandenburg.

Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in allen sie berührenden Gemeindeangelegenheiten umsetzen? Diese Fortbildung vermittelt Inhalte, Formate, den gesetzlichen Rahmen und Beteiligung in einem größeren Kontext der Demokratieförderung. Für die Entwicklung konkreter kommunaler Konzepte.

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Inhalt

Inhalte der Fortbildung

Im Jahr 2018 ist in Brandenburg die Kommunalverfassung geändert worden. Der neue §18a BbgKVerf., seit 2024 in §19 umbenannt, ist ein wichtiger Impulsgeber und sieht für die Beteiligung und Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in allen sie berührenden Gemeindeangelegenheiten Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte vor. Damit tritt in Kraft, dass  Kommunen Jugendbeteiligung ermöglichen müssen, um verfassungskonform aufgestellt zu sein.

Beteiligung ist indessen kein Selbstzweck und eine Kommune sollte eine umfassende und gute Kinder- und Jugendbeteiligung auch unabhängig von der Gesetzeserfüllung in einem größeren Kontext der Demokratieförderung sehen. Kinder- und Jugendbeteiligung …

Formate der Kinder- und Jugendbeteiligung im Kontext von politischer Bildung ermöglichen einen Raum für die Platzierung wichtiger demokratiefördernder Themen wie Diversität, Pluralismus, die Freiheit der Entscheidung der eigenen Lebensführung, Chancengerechtigkeit, Argumentationsfähigkeit und Ambiguitätstoleranz. Die Module gehen dabei auf konkrete formale Fragen der Kinder- und Jugendbeteiligung – mit Fokus auf den §19 ein:

Ziel der Fortbildung

Diese Fortbildung hat das Ziel, die Teilnehmenden dabei zu unterstützen, ihr Wissen zum Thema zu vertiefen und ihre Haltung zu diesen Thesen und Fragen zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Auf Verwaltungs- und politischer Ebene sollen Fachkräfte geschult werden die Beteiligungsstrukturen zu gestalten und zu stärken. Fachkräfte der Sozialen Arbeit und der Jugendförderung vertiefen ebenso ihr Wissen zum Thema und können so junge Menschen in Ihrer Kommune dabei unterstützen und begleiten, am politischen Geschehen zu partizipieren, sich sozial zu engagieren und bei Entscheidungen, die sie betreffen, mitzubestimmen. Im Fokus der Fortbildung steht die Erstellung eines sogenannten Kommunenbildes. Dieses soll am Ende der Fortbildung konkrete Ideen enthalten und Schritte, die unternommen werden müssen, um die Strukturen der Kinder- und Jugendbeteiligung in dem jeweiligen Sozialraum weiterzuentwickeln.

Zielgruppe

Die Fortbildung ist für Fachkräfte in Jugend(-sozial)arbeit, sowie für Verwaltungsangestellte und politische Entscheidungsträger*innen, sowie für ehrenamtliche Jugendbeauftragte oder Ehrenamtsträger*innen konzipiert. Teilnehmende aus den verschiedenen Bereichen können nebenbei die Perspektive der Anderen einnehmen, so können sich sowohl Synergieeffekte und Kooperationen als auch gegenseitiges Verstehen der jeweiligen Berufsperspektiven ergeben. Eine heterogene Gruppenkonstellation kann demnach von Vorteil sein. Gelichzeitig bietet es sich an, Personen mit ähnlichem Arbeitsfeld/ähnlicher Rolle und Aufgaben bei den Gruppenarbeiten zusammenarbeiten zu lassen. Hier ist vom Team jeweils zu entscheiden, wie die Gruppe am sinnvollsten und effektivsten arbeiten kann.

Unsere Haltung

Die Herangehensweise dieser Fortbildung an das Thema ist eine demokratietheoretische, sowie eine methodisch – vielfältige und eine selbstreflexive. Wir erarbeiten theoretische Hintergründe und Grundlagen der politischen Partizipation von Kindern und Jugendlichen, gehen auf die Unterscheidung zwischen politischer Partizipation und Mitbestimmung nach dem §18a BbgKverf auf der einen Seite und Jugendförderung nach dem SGB VIII auf der anderen Seite, ein.

Neben der Annäherung an theoretische Hintergründe und der Vermittlung von gesetzlichen Grundlagen, arbeiten wir auch selbstreflexiv mit den Teilnehmenden. Wir wenden vielseitige Methoden an, um die Inhalte zugänglich zu machen und Momente zur Verinnerlichung zu schaffen. Diese Kombination aus Inputs, Wissensvermittlung und praktischen, auf den Berufsalltag der Teilnehmenden Bezug nehmenden Methoden, wird ein breites Spektrum anwendbaren Wissens vermittelt.

Aufbau der Fortbildung

Die Fortbildung ist in 4 Module aufgeteilt, die für die Dauer von insgesamt 4 Tagen (1 Modul pro Tag) konzipiert sind. Die Module sind dabei jeweils in 2 Teile – einen Vor- und einen Nachmittagsblock – aufgeteilt. Für die einzelnen Inhalte und Methoden ist zu beachten, dass die eingerechneten Zeiten mit der Teilnehmer_innenzahl zusammenzudenken ist. Die von uns beschriebenen Zeitslots sind auf eine Veranstaltung mit 8–15 Personen zugeschnitten.

Unter Materialien finden Sie zu den einzelnen Modulen mit jeweils einer inhaltlichen Beschreibung des Moduls, den Zielen und Leitfragen und möglichen Methoden (ZIMs: Ziele, Inhalte, Methoden). Die Module sind in jeweils 3-stündige Blöcke aufgeteilt, die in übersichtlichen und direkt anwendbaren Tabellen dargestellt sind.

Rahmenbedingungen

Für die Durchführung der Fortbildung muss ein angemessener Raum mit entsprechenden Materialien und Technik (übliche Moderationsinfrastruktur) zur Verfügung stehen. Für Verpflegung sollte gesorgt sein und es sollten Räume für die informelle Vernetzung zur Verfügung gestellt werden (gemeinsame Pausen, Mittagessen etc.). Eine gemischte Gruppe Teilnehmender (TN) ist von Vorteil, da hieraus Synergieeffekte, Vernetzungen und Perspektivwechsel entstehen können.

Das Team sollte pro Modul aus mindestens 2 Moderator*innen bestehen.

Vor- und Nachbereitung und Empfehlungen an das Team

Für die einzelnen Module sollte jeweils ausreichend Vorbereitungszeit eingeplant werden. Je nach Erfahrungs- und Wissensstand ist es geboten, dass das Team sich die vorgeschlagenen Methoden genau ansieht und gegebenenfalls vorher zur Probe durchführt. Inhaltlich kann die Vorbereitungszeit stark variieren, je nach Wissensstand des Teams. Wenn zum Thema Kinder- und Jugendbeteiligung noch kein (großes) Vorwissen existiert, muss sich dies anhand von Texten eventuell noch angeeignet werden. Wir machen dazu in den ZIMs Vorschläge und haben Texte verlinkt.

Es empfiehlt sich unbedingt, die ZIMs vor dem Beginn des ersten Moduls alle komplett vorzubereiten. Das Team bekommt so einen tiefgehenden Eindruck davon, was das Ziel der Fortbildung ist und welche Schritte hierfür nötig sind.

Als Nachbereitung für die einzelnen Module und auch am Ende für die gesamte Fortbildung, bietet sich eine Fotodokumentation an. Eine solche dient sowohl als Aufnahme des Roten Fades zwischendurch als auch als Dokumentation, die den TN mitgegeben werden kann. Das Kommunenbild bildet dabei das Herzstück der Dokumentation. Die Teilnehmenden sollen ermutigt werden, dieses mitzunehmen und auch ihre weiteren Schritte darin zu dokumentieren.

Materialien

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