Fast 5 Jahre hat sich das Modellprojekt „Organize – für Mitbestimmung vor Ort“ im nördlichen Brandenburg für Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene eingesetzt. Vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und dem Land Brandenburg gefördert haben wir zusammen mit unseren Partner:innen Demokratiewerkstätten durchgeführt, Steuerungsrunden ins Leben gerufen, Budgets für Jugendforum berechnet, die Corona-Pandemie überstanden, Material entworfen, Waffeln gebacken, uns andere fortgebildet, Klinken geputzt, Niederlagen eingesteckt und Erfolge gefeiert.
#machtmal18a war unser Schlachtruf, der seine Wirkung über das Projekt hinaus entfaltet hat, auch wenn der entsprechende Paragraph der Brandenburger Kommunalverfassung nun die § 19 ist. 5 Jahre Arbeit liegen hinter uns. Auch wenn unsere wichtigste Strategie die langjährige Beziehungsarbeit zu Kindern, Jugendlichen, Sozialarbeitenden und anderen Partner:innen war, sind in der Zeit auch für die Zukunft hilfreiche Dokumente entstanden, die hier zu finden sind und gerne unter Nennung der DGB-Jugendbildungsstätte Flecken Zechlin weiter verwendet werden dürfen.
Wir danken dem Bundesprogramm und dem Land Brandenburg für die Förderung und dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin für die Zusammenarbeit, insbesondere Anne Noack, Maria Schmidt und Kristina Borock. Wir danken dem Deutschen Jugendinstitut für die Projektevaluation. Wir danken Julica Norouzi und Reinhard Löcher von der Partnerschaft für Demokratie Ostprignitz-Ruppin für die tolle Zusammenarbeit. Ohne die Dutzenden Sozialarbeitenden und Kooperationspartner*innen vor Ort in den Kommunen des Landkreises wäre das Projekt niemals so erfolgreich gewesen und wir sind froh, dass einige Ansätze von Euch weitergeführt werden. Viel Erfolg dabei. Wir danken den vielen Teamer:innen, die mit uns spannenden Veranstaltungen gemacht haben und Christian Eberwien für das schöne Design. Wir danken Gerd Wermerskirch für die tolle Begleitung des Projekts von Anfang bis Ende.
Ganz ausdrücklich danken wir Dirk Reinink, Katharina Paar, Friederike Kawlath, Jule Hoffmann, Nora Geier, Niko Pellnitz, Matthias Stock, Uta Lauterbach und Claudia Fortunato für 5 tolle Jahre als Team.
Und vor allem danken wir den hunderten Kindern und Jugendlichen, die sich in das Projekt eingebracht haben, Ideen entwickelt, Diskussionen moderiert, sich wählen lassen haben und uns viele Jahre treu geblieben sind und von denen einige, mittlerweile als Auszubildende, Teamer:innen oder Angestellte fest zur JBS gehören. Ihr ward und seid ja der Grund für das Ganze.
Die Demokratiewerkstätten Rheinsberg und Wittstock wurden in enger Kooperation mit Fachkräften der Jugendsozialarbeit durchgeführt und weiterentwickelt. Sie sind für Kinder und Jugendliche aus Wittstock und Rheinsberg ein zusätzliches Format der politischen Meinungsbildung und kommunalen Interessenvertretung.
„Kinder- und Jugendbeteiligung selbstgemacht“: Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in allen sie berührenden Gemeindeangelegenheiten umsetzen?
Unsere Fortbildung vermittelt Inhalte, Formate, den gesetzlichen Rahmen und Beteiligung in einem größeren Kontext der Demokratieförderung. Wir entwickeln mit Ihnen zusammen konkrete Konzepte für Ihre Kommune.
In den Sommersemestern 2022 und 2024 ließ sich das Projekt Organize wissenschaftlich begleiten. Dafür forschten Studierende der Alice Salomon Hochschule Berlin jeweils ein Semester lang zu Fragen von Zugängen zu und Wahrnehmungen von Kindern und Jugendlichen auf ihre Partizipationsmöglichkeiten in der Kommune.
Sie nahmen hierfür Kontakt zu Jugendeinrichtungen und Schulen auf und sprachen mit Kindern und Jugendlichen im Sozialraum. Hierbei nutzten sie unterschiedliche Erhebungsmetoden wie Gruppendiskussionen, Interviews, Fragebögen und Workshopformate. Die Fragestellungen orientierten sich an einem Erkenntnisinteresse zu den Zugängen der Kinder und Jugendlichen zu ihren (wahrgenommenen) Partizipationsmöglichkeiten.
Die Ergebnisse der Forschungen flossen in die Praxis des Projektes zurück und bieten einen Ausblick für zukünftige Gestaltungsmöglichkeiten der Kommunen zum Thema. Im zweiten Monitoringbericht ist eine Auswahl der Ergebnisse nachzulesen. Eine Zusammenfassung der Forschungsarbeiten der Studierenden findet sich hier.
Organize hat zwei Monitorings durchgeführt, die den Stand der Kinder- und Jugendbeteiligung im Landkreis und in den einzelnen Kommunen aus verschiedenen Perspektiven festgehalten haben. Die erste Erhebung fand in den Jahren 2021/22 statt, die Daten für den Folgebericht wurden 2023/24 erhoben und werden mit Projektende veröffentlicht.
Für die Berichte wurden verschiedene Methoden angewendet, die die Theorie und die Praxis der Kinder- und Jugendbeteiligung auf verschiedenen Ebenen beleuchtet. Es wurden Befragungen durchgeführt, Dokumente und Gesetzestexte analysiert und Interviews geführt.
Im zweiten Bericht wurde der Teil, der die Perspektive der Kinder und Jugendlichen in den Blick nimmt, in Kooperation mit Studierenden der Alice Salomon Hochschule Berlin erarbeitet. Die Berichte dienen der Dokumentation und können Unterstützung für die Kommunen und den Landkreis sein – zur Reflexion und Weiterentwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes für nachhaltige Kinder- und Jugendbeteiligung.
Das Team von Organize besteht aktuell aus Katharina Paar, Nora Geier, Dirk Reinink, Jule Hoffmann, Friederike Kawlath und Niko Pellnitz. Ehemalige Mitarbeitende sind Uta Lauterbach, Claudia Fortunato und Matthias Sträck.
Dirk Reinink ist seit 2020 Projektleiter von Organize. Er war zuständig für die Beantragung und Verwaltung der Fördermittel und die fachliche und administrative Leitung des Teams. Außerdem hat er die Demokratiewerkstätten Wittstock mit aufgebaut.
Katharina Paar ist seit 2020 Mitarbeiterin im Projekt. 2023 übernahm sie für 8 Monate die Leitung des Projektes. Sie war verantwortlich für die Sozialräume Fehrbellin und Rheinsberg und hat hier Jugendforen und Demokratiewerkstätten aufgebaut und begleitet und eng mit den Verantwortlichen in den Kommunen zusammengearbeitet.
Friederike Kawlath ist seit 2020 im Projekt und hat die Kommunen Kyritz, Neustadt und Wusterhausen begleitet, außerdem hat sie in Zusammenarbeit mit der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin in zwei Durchgängen die wissenschaftliche Begleitung des Projektes übernommen und bei der Veröffentlichung der Monitoringberichte mitgewirkt.
Niko Pellnitz ist seit 2022 im Projekt und zudem zusammen mit Jule Hoffmann für die landkreisweite Koordination zuständig. In seinem Verantwortungsbereich liegt außerdem der Sozialraum Wittstock in dem er kommunale Beratung geleistet und Demokratiewerkstätten durchgeführt hat. Außerdem hat er den Bereich Öffentlichkeitsarbeit betreut und bei den Monitoringberichten mitgewirkt.
Nora Geier ist seit 2022 im Projekt tätig. Sie war für die Konzeption und Durchführung von Workshops für Kinder- und Jugendliche zuständig. Außerdem hat sie zum Thema digitale Beteiligung gearbeitet.
Jule Hoffmann arbeitet seit 2022 eng mit dem Projekt zusammen und ist für die landkreisweite Koordination der Kinder- und Jugendbeteiligung zuständig. Außerdem hat sie die Kommunen Neustadt, Temnitz und Kyritz bei der Umsetzung der Kinder- und Jugendbeteiligung beraten und begleitet.
Uta Lauterbach war von 2020 bis 2021 Mitarbeiterin im Projekt und hat die Kommune Wittstock betreut und daran gearbeitet, die Demokratiwerkstätten zu etablieren und zu verstetigen.
Katharina Paar, Friederike Kawlath, Niko Pellnitz und Jule Hoffmann haben außerdem gemeinsam die Fortbildung zum Thema Kinder- und Jugendbeteiligung für Verwaltung, Politik und Fachkräfte konzipiert und durchgeführt.