Mit dem Aktionsstand waren wir auf Dorf- und Stadtfesten unterwegs, um spielerisch über Jugendbeteiligung zu informieren. Der Stand ist modular aufgebaut. Verschiedene Aktionen lassen sich kombinieren und je nach Veranstaltung unterschiedlich in den Fokus setzen. Modul 1 und 2 richten sich an verschiedene Zielgruppen und sind dazu geeignet, Kinder und Jugendliche anzusprechen und für den Stand zu interessieren. Modul 3 kann die Ansprache an interessierte Kinder und Jugendliche vertiefen.
zurück zur Übersicht20 Minuten
Jugendliche ab 14 Jahren
Die Jugendlichen machen sich Gedanken darüber, ob und wie sie sich in ihrem Sozialraum einbringen. Sie werden dazu angeregt, sich zu engagieren und bekommen Informationen dazu, wie dies niedrigschwellig möglich ist.
Auf der Aktionsplane können die Jugendlichen herausfinden, welche Beteiligungstypen sie sind und welche Formen der Beteiligung für sie am besten geeignet sind. Die Jugendlichen beginnen mit der ersten Frage. Lautet die Antwort ja, folgen sie dem grünen Pfeil und machen mit dieser Frage weiter. Bei nein folgen sie dem roten Pfeil und machen dort weiter. Am Ende kommen sie bei einem der drei Typen raus.
Die Begleitung ist sehr wichtig. Bei einzelnen Fragen können Erklärungen und eine Übersetzung in die Sprache der Jugendlichen nötig sein. Die Methode ist gut geeignet um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Im Vorfeld sollten die Beteiligungsmöglichkeiten, die Jugendliche vor Ort haben, recherchiert werden.
Beschreibung: Politik interessiert dich eigentlich nicht so sehr und wenn Menschen über politische Themen diskutieren, hältst du dich lieber raus. Dabei ist Politik viel mehr, als man oft denkt. Wie sauber ist deine Schule? Gibt es in deiner Stadt ein Kino? Fahren die Busse regelmäßig? Das alles sind politische Fragen.
Anschließendes Gespräch: Wofür interessierst du dich? Was stört dich an dem Ort wo du lebst? Bei gegebenen Interessen beginnen und daran heranführen, dass das politische Themen sind. Ziel des Gesprächs ist es einen Denkanstoß und (kleinen) Motivationsschub zu geben.
Engagement bei bestimmten Themen, nicht unbedingt Typ für Gremienarbeit
Beschreibung: Du engagierst dich besonders bei ausgesuchten Themen, die dich interessieren. Dabei setzt du nicht so sehr auf große Organisationen, sondern versuchst direkt vor Ort auf kreative Art und Weise Diskussionen anzustoßen und Dinge zu verbessern. Am liebsten bist du zusammen mit Freund*innen aktiv und schaffst es gut, Schule, Spaß und Politik unter einen Hut zu bringen.
Anschließendes Gespräch: welche Themen sind dir wichtig? Was willst du verändern? Ziel des Gesprächs ist es bisheriges Engagement positiv zu betonen und zu weiterem zu motivieren.
breites politisches Interesse, langfristige Mitarbeit in Gremien
Beschreibung: Für dich ist alles politisch. Du informierst dich regelmäßig und umfassend über politische Themen, führst gern Diskussionen und hast eine fundierte Meinung. Auch Mitgliedschaften in politischen Organisationen/Gremien und Ehrenämter machen dir Spaß. So kannst du viel verändern, anderen Menschen helfen und auch deine sozialen Netzwerke begeistern sich für die Gemeinschaft einzusetzen.
Anschließendes Gespräch: Informationen zu Gremien, Jugendräte etc. vor Ort recherchieren. Das Ziel des Gesprächs ist es bisheriges Engagement positiv zu betonen, Informationen zu Jugendgremien vor Ort zu geben und (falls noch nicht der Fall) zu Mitarbeit in Gremien zu motivieren. Bei Jugendlichen die bereits in Gremien arbeiten besteht außerdem die Chance uns vorzustellen und zu vernetzen.
10–15 Minuten
Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 14 Jahren
Die Kinder und Jugendlichen lernen spielerisch, welche Rechte sie haben.
Beim Kinderrechte Quiz können die Kinder spielerisch etwas über ihre Rechte lernen. Es gibt zwei Versionen des Quizzes. Version 1 ist für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren geeignet. Version 2 für Kinder ab 12 Jahren.
Je nach Gegebenheiten kann das Quiz auf zwei verschiedene Arten durchgeführt werden. Entweder als 1-2-oder-3-Spiel: Die Frage und die drei Antwortmöglichkeiten werden vorgelesen, die Kinder hüpfen auf dem Spielfeld bis sie bei der Antwort stehen, von der sie glauben, dass sie richtig ist. Alternativ kann auch mit Buzzern gearbeitet werden. Es gibt drei Buzzer, jeder steht für eine der drei Antworten. Die Kinder buzzern bei der Antwort, von der sie glauben, dass sie richtig ist.
20–30 Minuten
Alle Altersgruppen; jüngere Kinder können mit Hilfestellung ihre Wünsche malen.
Die Kinder und Jugendlichen machen sich Gedanken darüber, was ihnen fehlt. Sie formulieren ihre Wünsche und Forderungen und erfahren Zuspruch, dass ihre Wünsche legitim sind.
Die Demowand gilt der Vertiefung der Gespräche und soll die Kinder und Jugendlichen anregen, sich Gedanken darüber zu machen, was sie in ihrer Kommune/ihrer Schule oder anderen Sozialräumen gerne ändern würden.
Im ersten Schritt geht es darum, mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen darüber, was die Wünsche und Forderungen sind. Manche haben schon klare Vorstellungen, bei anderen muss man ein bisschen nachhaken. Fragen die helfen können sind zum Beispiel: Gehst du gerne in die Schule? Warum (nicht)? Was würdest du an deiner Schule ändern? Was fehlt dir in deiner Stadt? Gibt es Hobbies, die du gerne mal ausprobieren würdest, die in deiner Stadt nicht möglich sind? Die Kinder und Jugendlichen sollten dabei in ihren Wünschen ernstgenommen werden. Der Wunsch nach einem McDonalds in der Stadt ist ein genauso legitimes Bedürfnis wie der Wunsch nach einem Jugendparlament
Die Kinder und Jugendlichen können dann am Bastel- und Maltisch ein Demoplakat gestalten, auf dem sie ihre Forderung formulieren.
Anschließend können sie sich einzeln oder als Gruppe mit ihren Schildern vor der Demowand fotografieren lassen. Wenn sie wollen, dürfen sie sich dazu noch mit Materialien aus der Kostümkiste verkleiden. Die Bilder werden sofort über einen Polaroid Drucker gedruckt und den Kindern mitgegeben.
Die Kinder und Jugendlichen sollten dabei in ihren Wünschen ernstgenommen werden. Der Wunsch nach einem McDonalds in der Stadt ist ein genauso legitimes Bedürfnis wie der Wunsch nach einem Jugendparlament.